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  • Simon Steiner

Wertschätzende Führung – Wie du Motivation erzeugst und hältst

In diesem Beitrag geht es darum, wie du durch Anerkennung und Respekt bessere und zufriedenere Teams aufbaust und mehr schaffst.


Jeder Mensch braucht Wertschätzung. Wertschätzende Worte und Taten helfen, unsere Identität und unser Selbst-Verständnis zu formen. Wenn wir wertgeschätzt werden, entwickeln wir Vertrauen in uns selbst und in andere. Wir fühlen uns erfolgreich und in dieser Konsequenz sind wir ermutigt, neue Ideen zu entwickeln und arbeiten energetischer, lustvoller und produktiver.


Für die meisten Landwirte ist es essentiell, Wertschätzung für ihre Fähigkeiten zu bekommen. Es gibt sowohl Freude als auch Energie, wenn Dinge funktionieren und dies gesehen wird. Das gilt, sowohl, wenn der Betrieb eine Auszeichnung erhält,, als auch, wenn Kolleg:innen in einer Gesprächsrunde gute Worte Worte für dich finden, oder Angestellte zurück kehren, weil der Betrieb ein guter Arbeitsplatz ist.


Wertschätzende Führung ist ein Führungsstil, der sowohl die Entwicklung der Belegschaft, als auch des gesamten Betriebes fördern kann.

Hier sind 6 Prinzipien wertschätzender Führung:


1. Alle haben Erfolge. Und in diesen Erfolgen liegt der Spielraum für Entwicklung.

2. Fokussiert euch auf das, was funktioniert!

3. Jeder Mensch ist anders. Jeder Mensch hat Talente und Qualitäten, die zum Einsatz gebracht werden sollten.

4. Den Mitarbeitenden ist bewusst, was ein Erfolg ist und wenn Ziele erreicht werden.

5. Der ständige Dialog über die kleinen Erfolgserlebnisselegt den Fokus auf den Einsatz der Menschen.

6. Ihr tretet für euer Team und eure Mitarbeitenden ein und seid überzeugt, dass Menschen mit Eigenverantwortung und Handlungsfreiheit wachsen werden.

Respekt – etwas, das du verdient hast!

Ein Mitarbeiter eines Hofes war sehr engagiert und leidenschaftlich bei der Sache. Er hat niemals den Stall verlassen, bevor alles an seinem Platz war. Dass alle Prozesse optimal liefen – Ehrensache! Er hatte außerdem ein Händchen für die Tiere und sorgte gut für sie. Nachdem es einen Personalwechsel in der Führung gab, ging es plötzlich abwärts. Dem Betriebsleiter war bewusst, dass die beiden nicht gut miteinander klar kamen, aber er glaubte daran, dass es schon gut gehen würde.

Die neue Führungskraft beschwerte sich über den loyalen Mitarbeiter und das offenbar auch zurecht. Denn der Mitarbeiter begann, Unordnung zu hinterlassen und er verließ auch mal den Stall, obwohl klar war, dass es manchen Tieren nicht gut ging. Er fühlte sich antriebslos und unmotiviert.

Bei einer Besprechung mit der Betriebsleitung stellte sich heraus, dass der Mitarbeiter die neue Führungskraft fachlich nicht wirklich ernst nahm. Die neue Führungskraft sollte zwar Entscheidungen treffen, ihr fehlte aber die fachliche Autorität – allerdings ohne dies selbst zu wissen. Die Führungskraft war überzeugt, dass ihre bloße Ausbildung ausreiche um als fähiger dazustehen, als die Mitarbeitenden und sich diesen gegenüber überheblich zu verhalten.

Leider hat der treue Mitarbeiter den Betrieb verlassen, bevor das Problem gelöst werden konnte.


– Diese Geschichte stammt von meiner Mentorin Susanne Pejstrup von Lean Farming

Mit diesen 10 Punkten hätte die Betriebsleitung den Konflikt vielleicht lösen und den loyalen Mitarbeiter halten können:

1. Zeige deinen Mitarbeitenden Respekt – und bekomme welchen zurück.

Menschen folgen anderen Menschen, weil sie es wollen – nicht weil es ihnen vorgeschrieben wird! Es gibt viele Möglichkeiten, dass Menschen dir folgen, aber ein guter Start ist es, ihnen Respekt zu erweisen. Obendrauf solltest du natürlich auch Erfahrung haben und gut ausgebildet sein.

2. Denke groß! Setze dem gesamten Team große Ziele für den Betrieb.

Es macht viel mehr Spaß und ist deutlich motivierender, wenn man gemeinsam an etwas Großem arbeitet, als sich vom Durchschnitt bloß um 5% verbessert.

3. Gib den Aufgaben einen Sinn!

Auf dem ehemaligen Hof Eichwerder hing im Eingang das Zitat von Antoine de Saint-Exupéry: „Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“

Die einen bauen nur eine Mauer, die anderen bauen eine Kathedrale. Was ist wohl anspornender? Also: erzähle deinen Leuten, warum ihr das tut, warum es sinnvoll ist (Tipp für Profis: ausschließlich Umsätze und Geld locken heute niemanden mehr hinter dem Ofen hervor). Versorge deine Leute mit ausreichend Wissen und Werkzeug. Beziehe die Menschen ein, indem du ihre Vorschläge und Ideen ernst nimmst und integrierst.

4. Setze auf erweitertes Engagement!

Gehe einen Schritt weiter. Menschen machen häufig nur das, was von ihnen erwartet wird. Aber ob sie das tun, oder einen Schritt weiter gehen, entscheidet sich, ob sie das Gefühl haben, dass dies wertgeschätzt wird. Zeig ihnen, dass du ihnen vertraust. Vertraue ihnen ihre Aufgaben komplett an und lass sie Verantwortung übernehmen.

5. Mach den Fortschritt sichtbar.

Nutze eine visuelle Anzeigetafel, auf der der Fortschritt sichtbar gemacht wird. Sichtbarer Fortschritt ist motivierend, wenn die Mitarbeitenden Einfluss auf ihn nehmen können. Setze ein paar Ziele, die auch täglich oder wöchentlich gemessen werden können. Stelle sicher, dass eine Kultur des kontinuierlichen verbessern wollens herrscht.

6. Mache ein gutes Team großartig!

Wenn dein Team denkt, es arbeitet ganz ok, dann riskierst du, dass es keine Entwicklung mehr gibt. Du musst permanent neue, kleine Herausforderungen setzen, die spielerisch Lust auf ein Weiterkommen machen. Stelle z.B. regelmäßig Fragen, die mit „Wie können wir es schaffen, dass…“ beginnen! Das entwickelt Teamgeist, motiviert zu Ideen und spornt an.

7. Rede über den Einsatz deiner Mitarbeitenden.

Nimm den Einsatz deiner Mitarbeitenden nicht für selbstverständlich gegeben. Rede über sie und das, was sie erreicht haben, so oft es geht.

8. Vermeide es, negativ zu sein!

Auch wenn du dir nicht immer die Herausforderungen aussuchst, denen du gegenüber stehst, entscheidest du immer, wie du darauf reagierst. Wenn du negativ bist, werden Ihre Leute negativ sein, und das bringt dich nirgendwo hin.

9. Reagiere sofort auf schlechte Leistung!

Wenn du jemanden erlebst, der unterdurchschnittlich abliefert, reagiere sofort. Es bringt nichts, bis zum nächsten Meeting zu warten. Aber denk dran: sei respekt- und verständnisvoll. Er wird seine Gründe haben, nimm sie ernst.

10. Schaffe Raum für Coaching!

Bringe dir bei, wie du diene Mitarbeitenden coachen und entwickeln kannst, im Bezug auf Kompetenzen, Wissen, Einstellungen und Leistung. Nutze Coaching als ein Werkzeug, das du in deinem Arbeitsalltag einsetzt.


Also: seid lieb zu einander. Kooperiert. Bleibt respektvoll. Es ist ohnehin schon schwer genug.


Ich grüße respektvoll und natürlich aufs Herzlichste,

Euer Simon

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